Hoch über den Wolken, wo der Wind alte Geschich­ten singt und die Sonne in goldenen Strahlen tanzt, segelte ein Mann durch den Himmel. Man kannte ihn nur als den Wol­ken­flüs­te­rer, einen ehe­ma­li­gen Piloten, der sein Herz nie aus dem Cockpit nahm. Seine Leder­ja­cke war mit Erin­ne­run­gen bestickt – Medaillen ver­gan­ge­ner Abenteuer, Narben von Stürmen und der ewige Duft von Motoröl. Die Brille auf seiner Stirn hatte mehr Son­nen­auf­gän­ge gesehen als die meisten Menschen in einem Leben. Doch heute war ein beson­de­rer Tag, denn sein Co-Pilot war nicht von dieser Welt.

In seiner rauen Hand saß eine kleine, seltsame Kreatur mit großen Augen und einem schel­mi­schen Lächeln. Sie war aus den Schatten des Waldes gekommen, auf den Flügeln des Zufalls. “Totoro”, nannte er sich, und er suchte nach einem neuen Horizont. „Noch nie geflogen?“ fragte der alte Pilot schmun­zelnd. Totoro schüt­tel­te den Kopf. „Dann halte dich gut fest, mein kleiner Freund. Ich zeige dir, wie die Wolken schmecken.“

Und so stiegen sie auf, höher und höher, vorbei an träu­men­den Vögeln und ver­ges­se­nen Sternen. Die Propeller summten ihr Lied, während unten die Welt kleiner wurde. Die zwei Dop­pel­de­cker beglei­te­ten sie wie treue Gefährten, und Totoro lachte, als der Wind durch sein Fell strich.

Niemand weiß, wohin die Reise sie führte. Manche sagen, sie ver­schwan­den in einer Falte der Zeit, andere glauben, sie landeten auf einer flie­gen­den Insel, wo die Winde Geheim­nis­se flüstern. Aber wenn du an einem klaren Morgen in den Himmel schaust, kannst du viel­leicht eine Sil­hou­et­te sehen – einen alten Piloten mit einer kleinen, fröh­li­chen Kreatur in seiner Hand. Denn Abenteuer enden nie. Sie steigen nur höher.